Die ersten Zahnspangen gab es schon vor 100 Jahren. Seitdem wurden die Apparatur immer weiter optimiert und sind heutzutage bei der Korrektur von Kiefer- und Zahnfehlstellungen nicht mehr wegzudenken.
In jüngsten Zeit gab es einige Medienberichte, in denen Kieferorthopäden eine zu frühe und/oder zu lange Behandlung von Kindern mit Kiefer- oder Zahnfehlstellungen mittels Zahnspangen kritisierten. Dabei richtet sich die Kritik vornehmlich gegen die Annahme, dass Zahnspangen Parodontitis oder Karies vorbeugen. Diese Funktion erfüllen Zahnspangen in aller Regel nicht, dafür stehen der modernen Zahnmedizin natürlich andere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein starkes Argument für Zahnspangen ist jedoch, dass gerade Fehlstellungen des Kiefers in der Wachstumsphase behandelt werden sollte. Im Erwachsenenalter ist es dafür meist zu spät. Eine Behandlung mit einem guten Ergebnis kann sich je nach Art und Schwere der Fehlstellung ein paar Jahre hinziehen. Mit der Einholung zahnmedizinischen bzw. kieferorthopädischen Rats sollte daher nicht zu lange gewartet werden. Das Wachstum des Kiefer ist meist schon mit 14 Jahren abgeschlossen, bei Mädchen sogar teilweise schon früher. Und der Bedarf ist groß, denn in Deutschland sind nur fünf bis acht Prozent der Kinder und Jugendlichen mit einer perfekten Gebiss-Struktur ausgestattet. Dabei spielen nicht nur ästhetische Gründe eine Rolle. Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen können schnell zu funktionellen Problemen führen und Schmerzen ausstrahlen.
„Eine Zahnspangen-Behandlung erst nach der Ausbildung der bleibenden Zähne zu beginnen, ist oftmals leider schon zu spät“, sagt daher Daniel Abramov, Ihr Zahnarzt Hohenschönhausen in Berlin. So vielfältig die Fehlstellungen sein können, so entsprechend unterschiedlich kann auch die Zahnspangenkonstruktion ausfallen. Ein häufiger Fall ist der Kreuzbiss, wenn also wegen eines zu schmalen Oberkiefers einzelne oder mehrere Zähne der unteren Zahnreihe weiter außen als die oberen Zähne sind. Dies erzeugt einen schiefen Biss. Neben Einschränkungen beim Essen und beim Sprechen, kann diese Fehlstellung auch zu Schmerzen und Verspannungen führen. Auch der Überbiss, also eine Herausragen des Oberkiefers über den Unterkiefer hinaus, ist nicht nur ein optisches Makel, sondern bewirkt zudem eine Fehlbelastung der Zähne, des Zahnhalteapparates und des Kiefergelenks.
Ganz gleich um welche Zahn- oder Kieferfehlstellung es sich handelt, auch in diesem Bereich gilt: Je früher behandelt, desto besser die Erfolgsaussichten. Eltern sollten daher nicht zögern mit ihren Kindern entsprechende Spezialisten aufzusuchen.